_____________________________________________________________________ Schnorcheln mit Delphinen

Bettina hatte den großen Wunsch, dass wir auf Mauritius mit Delphinen zum Schnorcheln gehen. Seit Jahren werden dazu auf der Insel kommerzielle Bootstouren angeboten was für uns ein zweischneidiges Schwert darstellte. Zum einen möchten wir diese Erfahrung gerne  machen aber zum anderen wollen wir diese intellegenten Tiere ungern stören. Nachdem wir uns mit Justin, der Nachbarsohn unseres Vermieters, unterhalten haben stellte er, aus seiner Sicht, einige Dinge klar. Man fährt mit einem Boot über den Riffgürtel hinaus auf den offenen Ozean. Die Delphine werden nicht angefüttert und sie können jederzeit davonschwimmen wenn es ihnen zu viel werden sollte außerdem sind die Säugetiere auch nur am Morgen anzutreffen. Am besten so von 7.00 bis 9.00 Uhr dann verschwinden sie in den Tiefen des Indischen Ozeans.

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Wir haben uns überzeugen lassen und sind am Freitag den 06.02. mit Justin seinem Freund Fred und 2 Urlaubsbekannten um 6.30 Uhr aufgebrochen. Bei Niedrigwasser holten wir die anderen beiden, Norman und seinen Freund Nils in der Nähe des Hotels Dina Robin ab. Für diese Strecken haben wir fast 1 Stunde gebraucht da Justin nur mit Schrittgeschwindigkeit und fast ganz hochgestellten Außenborder durch die Lagune fahren konnte. Mit dem Auto benötigt man 10 Minuten. Kurz vor 8 Uhr waren wir dann draußen  auf der offenen See. 4 Boote befanden sich bereits an der Stelle wo sich die Delphine tummeln. Unter uns nur dunkelblaues Wasser. Jetzt verlies mich mein Mut und habe zur Bettina gesagt das ich hier nie und nimmer in das Wasser gehen werde. Eine kleine Gruppe von 3 Schnorchlern hatte sich bereits hinein gewagt. Jetzt nagte die Neugierde an mir und was die können kann ich schon lange und außerdem besteht nur noch ein 25 prozentiges Risiko von einem Hai attackiert zu werden. Flossen angezogen, Tauchermaske aufgesetzt und ab ging es in das zeitlose, schwerelose und unendlich erscheinende Element.

Was soll ich sagen es ist ein unbeschreibliches Erlebnis gewesen. Das ganze wiederholten wir 5-6 mal. Ich traute mich immer weiter weg vom Boot und habe dann auch versucht zu den, tlw. unter mir schwimmenden Delphinen abzutauchen. Bis auf einen Meter kamen die Meeressäuger an mich heran. Die Klickgeräusche waren ständig präsent auch wenn ich die Tiere nicht mehr gesehen habe. Leider haben wir keine Unterwasseraufnahmen (evtl. bekommen wir von Normen noch Unterwasservideoaufnahmen zur Verfügung gestellt). Für Bettina war es da schon schwieriger da Sie extreme Angst vor tiefem Wasser hat und hier hat man nicht einmal mehr den Grund gesehen. Bei ihrem ersten Schnorchelversuch, ich habe Sie an der Hand gehalten, hat Sie zu Hyperventilieren angefangen. Ich brachte Bettina gleich wieder zum Boot zurück. Nach einiger Zeit hat Sie sich wieder gesammelt und ging dann doch noch das eine oder andere Mal ins Wasser aber nie ohne eine Hand vom Boot zu lassen. Eines können wir auf jeden Fall sagen, es kann süchtig machen und es war für uns ein wohl nie vergessendes Erlebnis. Nachdem noch zwei bzw. drei weitere Boote angekommen waren haben wir beschlossen, dass wir die Rückfahrt antreten denn wir haben, unabhängig voneinander, das Gefühl das die Meeressäuger ihre Ruhe haben wollten. Was mich dann doch noch sehr verwundert hat war die Überlegung, was hätte ich gemacht wenn doch noch ein Hai aufgetaucht wäre. Im Gedanken hätte ich diesem Tier fasziniert zugesehen und wäre vermutlich nicht einmal in Panik verfallen. Verblüffend was so ein Schnorcheltag alles auslösen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Dietmann, Kathrin (Dienstag, 10 Februar 2015 15:47)

    ..klingt faszinierend....aber ich kann auch Bettina sehr gut verstehen. Ich hätte sicher auch Respekt gehabt. Freut mich, dass Ihr ein so tolles Erlebnis hattet...